Wie überwintern Schmetterlinge?

 

Wer im Frühling und Sommer Schmetterlinge in seinem Garten sehen möchte, sollte wissen, wie sie über den Winter kommen. Denn neben dem zukünftigen Nahrungsangebot für Raupen und erwachsene Schmetterlinge müssen auch Möglichkeiten vorhanden sein, die kalte Jahreszeit zu überstehen.

 

Nur wenige Arten überwintern als fertiger Schmetterling - dazu gehören das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs und der C-Falter. Sie suchen wettergeschützte Unterschlupfmöglichkeiten in Höhlen, Felsspalten, Bäumen, aber auch in Gebäuden wie Gartenhäuschen oder Garagen. Faszinierend ist die Strategie des Zitronenfalters. Er bleibt im Freien in einer dichten Hecke oder auch im Gras. Er kann seinem Körper Wasser entziehen und senkt so seinen Gefrierpunkt.

 

Die meisten unserer Schmetterlinge überwintern als Ei, Raupe oder Puppe. Viele Eier werden bereits im Sommer an den Futterpflanzen der Raupen abgelegt. Aus Ihnen schlüpfen im Frühjahr die Raupen. Andere, wie z. B. viele Bläulinge, schlüpfen bereits im Spätsommer oder Herbst und überwintern als Raupe am oder im Boden oder in geschützten Baumritzen. Die letzte Überwinterungsform ist die Puppe. Hier hat die Raupe ihr Lebensstadium im Herbst abgeschlossen und sich zum Überwintern versteckt. Häufig an Ästen, Baumritzen oder auch im Boden, geschützt durch Laub.

 

Gemeinsam ist diesen Strategien, dass sie nicht sicher sind, wenn der Überwinterungsort von uns Menschen „aufgeräumt“ wird. Ob als Ei, Raupe, Puppe oder erstarrter Schmetterling - sie sind darauf angewiesen, ungestört die kalte Jahreszeit zu überstehen.

 

Wir alle können dazu beitragen, dass es im Sommer wieder mehr Schmetterlinge gibt: Belassen der Pflanzen auf den Beeten bis weit in den Frühling hinein. Laub liegen lassen, das ist nicht nur gut für die Schmetterlinge. Raupen nicht bekämpfen und Futterpflanzen anbieten - in Form von heimischen Pflanzen.

 

Für den NABU Petersberg, Michael Heinz

 

Bild: Erwin Hangmann/NABU